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Ammas Ashram (22.11.13-27.11.13)

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Nach einem gescheiterten Versuch sich in Kochi der indischen Kampfkunst Kalari zu widmen, brechen wir auf in Richtung Amritapuri in Ammas Ashram.  Beides waren augenscheinig Janinas Ideen, wobei sich die erste als sinnlose Verirrung in einen indischen Vorort ohne sportlichen Mehrwert, mit heftigem Muskelkater, da Aufwärmen um 5.30 Uhr vor Highkicks keiner indischen Vorstellung entspricht, herausstellte. Letztere hingegen war sinnbringend, baute Vorurteile unterschiedlicher Art ab und vermochte zu entschleunigen.   Der Ashram von Sri Mata Amritanandamayi Devi, kurz Amma, liegt malerisch in den Backwaters von Kerala.   Zwischen unendlichen Palmenheinen, die immer wieder durch Kanäle, Meeresarme und Rinnsale voneinander getrennt werden, ragt der pinkfarbene Ashramkomplex mit Gebäuden, die bis zu fünfzehn Stockwerken hoch reichen, hervor.   Amma begeistert als Sadhi (Heilige, die sich mit Ausbrechen aus dem Kreislauf der Wiedergeburten beschäftigen) und Guru (Lehr...

Kolonialstadt mit Tücken (18.11.13 - 21.11.13)

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Von Hampi fuhren wir mit einem Nachtzug 10 Stunden Richtung Bangalore, um nach einem ganztägigen Aufenthalt in dieser nicht besuchenswerten Stadt, am selben Tag noch einmal einen Nachtzug zu besteigen, der schlussendlich nach 12 Stunden Fahrt in Kochi ankam. Zugfahrt nach Bangalore Fort Kochi besteht aus vielen Kolonialbauten, wovon leider eine Menge dem Zerfall erliegen, jene die restauriert und herausgeputzt sind, strahlen dafür umso schöner. In Kochi haben die Portugiesen, die Holländer und die Briten ihre Spuren hinterlassen, was sich in den ebengenannten Gebäuden wiederspiegelt. Per Fahrrad kurven wir durch die unzähligen Strassen und Seitengassen, schauen uns die chinesischen Fischernetze, den Dutch Palace und die Dhobis (hier werden in Indien die Kleider von einer separaten Jati, einer eigenen Arbeiterklasse, von Hand gewaschen und gebügelt) an, geniessen ein Abendessen am Pier und landen unter anderem am kleinen, total zugem ü llten Sandstrand. Der Strand und die st...

Rumhampeln in Hampi (15.11.13-17.11.13)

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Der erste Tag in Hampi beginnt wie jeder andere, wenn man als Touri aus einem ebensolchen Bus an einem touristischen Hotspot angelangt: Rikscha, Tuk-Tuk, Tour, Mr., Sir! Blendet man das Geschrei und Gedränge erst einmal aus, was wir uns in dreieinhalb Monaten als Fähigkeit erworben haben, erkennt man sogleich die bestechende Schönheit des Ortes. Hinter dem ersten überdimensionierten Kieselstein aus Granit geht die Sonne über dem heiligen Badewasser Krishnas auf und taucht die umliegenden, leicht rötlichen Hügelketten  geschliffener Gesteinsbrocken in ein warmes Licht. Wir satteln unser Gepäck und trotten noch etwas müde den Hügel zum Basar hinunter, in den Tag hinein. Hampi ist eine indische Miniaturvariante Ankor Wats in Kambodscha, die eher mit ihrem Backpackercharme besticht, als mit den teilweise sichtbaren Tempelruinen und royalen Bauten. Trotz des antiken Anscheins, ist die ehemalige Hauptstadt jünger als Janinas ehemaliges Zuhause im Emmental, mit dem Unterschied geplünd...

GOArgh (6.11.13-11.11.13)

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Obwohl wir nur einen Tag in Pune eingeplant haben, bleiben wir zwei, da der Zug schon (wie so oft) ausgebucht ist. Die Express- und Nachtzüge sind in Indien meist Monate im Voraus reserviert, was dazu führt, dass Touristen nur sogenannte Tatkal-Tickets ergattern können. Hier handelt es sich um 10% aller Tickets, die zurückgehalten und gegen einen Aufpreis, maximal zwei Tage vor Abfahrt, buchbar werden. In Pune beziehen wir für 9.- ein Zimmer, welchem man den niedrigen Preis ansieht. Dem Besuch des Marktes und des Gefängnisses in welchem Ghandi und seine Frau festgehalten wurden, lassen wir in einem Fitnesscenter eine kostenlose Fitnesseinheit folgen, bei welcher wir für Gruppenfotos posieren, vom Besitzer mit indischen Sweets beschenkt und für einen Ausflug am nächsten Tag eingeladen werden. Letzteren müssen wir leider absagen. Neun-Franken-Unterkunft in Pune Markt in Pune Gemüsemarkt in Pune Markt in Pune Altstadt in Pune Am Nachmittag, mit nur einer halben S...

Ein Inder kommt selten allein (3.11.13-6.11.13)

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Was als erstes in Indien auffällt sind die Massen an Menschen. Nirgends ist man alleine, ob man will oder nicht. So lässt es sich nicht vermeiden, dass man beim Einsteigen in einen Bus oder Zug quetschend Richtung Wageninneres gepresst wird oder immer mal wieder fremde Menschen rammt. Für Inder hingegen ist es völlig normal und sie nehmen das Ganze meist auch ziemlich gelassen. Eine Frau im vollgestopften Tempel hat dies treffend wie folgt zusammengefasst: We feel lonley if we don't get a good shove (Schubs). An Diwali, dem Fest zu Ehren der Göttin Lakshmi (Wohlstands- und Glücksgöttin), haben wir die tolle Idee, den Mahalakshmi Tempel in Mumbai zu besuchen. Da Diwali eines der grössten Feste ganz Indiens ist und am Tag darauf Neujahr gefeiert wird, sind wir nicht die Einzigen, die zum Tempel pilgern. Was dann kommt ist ein "once in a lifetime experience". Als wir aus dem Taxi aussteigen fällt uns als erstes die riesige Menschenschlange auf, von welcher wir weder den An...

Im Gewusel Mumbais (30.10.13-2.11.13)

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Gefühlt um 2 Uhr in der Früh (aus Bangkok kommend hat unsere innere Uhr noch nicht umgestellt) stehen wir zum ersten Mal auf indischem Boden und versuchen so schnell wie möglich unser Hotel zu finden. Was wider erwarten unheimlich reibungslos klappt und wir können uns um halb zwei in einer Platzsparvariante eines Zimmers schlafen legen. Wir planen, wie die meisten Indienreisenden, nicht allzu lange in der heissen, feuchten, lauten und überfüllten Stadt Mumbai zu verweilen. Nur so viel vorweg: Momentan sitzen wir im schönsten Starbucks der Welt mitten in Mumbai und reisen auch morgen nicht ab... Am zweiten Tag stehen der Besuch des Dharavistadtviertels, besser bekannt aus dem Film Slumdog Millionair als der Slum Mumbais, und die Dabawallahs, eines der laut dem Wirtschaftsmagazin Forbes 100%-ig funktionierenden Unternehmen Mumbais. Letzteres sind eine bestimmte Gruppe von Männern, aus dem Vorort von Pune (Stadt in der Nähe Mumbais) stammend, die sich auf das Ausliefern von selbs...