Seit knapp zwei Wochen reisen wir in äusserst gemächlichem
Tempo durch China, lassen uns Zeit anzukommen, nachzuschlafen, interessante
Dinge zu besichtigen und die unendlichen Variationen an chinesischem Essen zu
degustieren. Unser Geist ist nachgereist, hat uns gefunden und lässt unser Herz
ab dem Gesehenen immer wieder tanzen und frohlocken. Wenn es nicht tanzt,
schlägt es mal ruhig, mal nachdenkend, mal traurig, um dann wieder zum Tanzen
zurückzukehren. Wir reisen langsamer als auf unserer Weltreise, schauen uns
aber auch mehr Sehenswürdigkeiten an als damals. Dies liegt unter anderem
daran, dass die Sehenswürdigkeiten äusserst spannend und aufgrund der
Nebensaison sehr preiswert sind. Konzipiert sind sie für den Ansturm von
tausenden Besuchern täglich (wir waren noch nie mehr als 30 Personen), was sich
unschwer an den riesigen Parkplätzen und übertrieben breiten Strassen erkennen
lässt.
Wir haben in Peking die verbotene Stadt und den Olympiapark
besucht, den geschichtsträchtigen Tian’amen Platz überquert, eine Nacht in
einem Club durchgetanzt und neben ganz viel anderem Essen eine Pekingente
verschlungen. In Datong erkundeten wir die Altstadt, die Yungang-Grotten, fuhren zu einem nicht touristischen Ort, um die
chinesische Mauer zu erklimmen und anderntags den hängenden Tempel zu
bestaunen. Im Moment sind wir für vier Nächte in Pingyao, obwohl uns jeder sagte,
dass dies zu lang sei und schlendern durch die faszinierende Altstadt mit den
unzähligen Museen. Unsere nächsten Stationen sind Xi’an und Shanghai, wo wir
Silvester feiern werden.
Bisher ist uns das Reisen durch China trotz Sprachbarriere
sehr leicht gefallen. Dies liegt daran, dass die von uns angetroffenen
Chinesen, obwohl fast alle kein Wort, also wirklich kein Wort, Englisch sprechen,
äusserst nett und hilfsbereit sind. In chinesischen Schriftzeichen verfasste
Strassennamen halten wir Ihnen unter die Nase und sie zeigen uns akkurat den
Weg, Menükarten übersetzen wir, so gut es geht, mit einer App, um dann auf
Englisch in die App der Angestellten zu sprechen, welche wiederum das Ganze auf
Chinesisch übersetzt. Alle Angestellten, sei es in Hostels, Restaurants oder
Apotheken, scheinen eine Chinesisch-Englische Übersetzungsapp zu haben, welche gut
funktioniert und nur zwischendurch unsinnige Sätze ausspuckt.
Wenn wir schon beim Spucken sind, sei gesagt, dass wir uns
mittlerweile daran gewöhnt haben und Zwecks Integration mitmachen. Sich die
Nase in der Öffentlichkeit zu putzen geht aber dann gar nicht, was Benj mit
einem vernichtenden Blick zu verstehen gegeben wurde. Anscheinend ist
Nasenschnäuzen so unanständig, dass man sich dafür auf die Toilette
zurückziehen muss.
Danke viiil mal für dä schön text und die wunderschöne bilder!!! Witerhind alles guete, chlausi
AntwortenLöschenDieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenVielen Dank für die Fotos hier! Ich habe nie etwas aus dem Mund des Pferdes über solche Orte wie diesen in China gehört. Eigentlich war ich nur einmal, im letzten Sommer, so weit weg von meiner Heimatstadt, als ich der Antarktis Kreuzfahrt Um ehrlich zu sein, es war ziemlich kalt draußen, also habe ich versucht, nicht viel außerhalb des Schiffes zu gehen, aber die Scapes waren wirklich großartig !!
AntwortenLöschenDamals und heute bedauere ich diese Entscheidung nicht, weil du so Erfahrung nur einmal im Leben hast!!