Auf Spurensuche in D.C. (25.5.14-29.5.14)

FOTOVORTRAG: 
Wir werden am Sonntag dem 6.7.14 einen Fotovortrag über unsere Weltreise halten und zwar in Köniz oder Bern. Die genaue Zeit und die Räumlichkeit geben wir euch noch bekannt. Schreibt uns bitte, auf benjhofer@gmail.com, bis am 8. Juni 2014 ob ihr Interesse habt teilzunehmen. Es gilt nicht als definitive Anmeldung, aber somit können wir mit planen beginnen. 

Zum ersten Mal seit langem, absolvieren wir einen vollbepackten Touritag in der Hauptstadt Amerikas. Der einzige Schönheitsfehler unseres Touriprgramms ist die Jahreszeit, denn üblicherweise besucht man Washington D.C. im Frühling, damit die Stadt mit zart-rosa Kirschblüten aufwarten kann. Ansonsten gibts für uns das volle Programm von Weissem Haus über Washington Monument, Museumsbesuchen zum Arlington Cemetery. D.C., wie Washington von seinen Bewohnern genannt wir, besitzt wohl die grösste Dichte an (tatsächlich) historischen Gebäuden (die auch sehenswert sind) und nationalen Museen mit Gratiseintritt, obwohl sie von europäischen Touristen nur wenig wahrgnommen werden. 

Am Morgen unserer Tour begegnen wir einem der weltberühmten Friedensaktivisten vor dem Weissen Haus und haben Glück früh genug zu sein, um einige Minuten in Ruhe mit ihm zu diskutieren. Eine Gruppe Inder kommt vorbei, hört sich die legendäre Geschichte an, knippst ein paar Fotos mit Peacezeichen und läuft weiter. Im Gespräch erfahren wir wie Ronald Reagan sich geschickt anstellte, den hartnäckigsten Pazifisten im Lande eine kleine Platform zu geben, sie zur Touriattraktion zu machen und sie somit ins System zu integrieren. Ein paar Memorials, die heute hochfrequentiert sind, da Amerika den Memorial Day (Gedenktag aller gefallenen Soldaten) feiert, und das Washington Monument später, flüchten wir in die angenehme Kühle des National Air and Space Museum, welches Janina zuletzt als Kind mit ihrer Familie besuchte. Natürlich erscheint alles nur halb so gross und beeindruckend wie damals, dennoch lernen wir was dazu: Amerikaner brüsten sich nach wie vor mit IHREM Sieg im zweiten Weltkrieg und Drohnen sind viel grösser als Modellflugzeuge, eher zu vergleichen mit Segelfliegern. 





Unser Mittagessen nehmen wir am Washington Mall, einer riesigen Rasenfläche mitten in der Stadt, unter schattenspenden Krischbäumen und zwischen sich aufwärmenden Marching Bands, d.h. in diesem Fall Trommellärm, ein. Nebst der mehrheitlich weissen Besetzung dieser militärischen Variante einer Gugge-/Dorfmusik, tummeln sich an der Ostküste viel mehr (gebildete und/oder reiche) Schwarze als im Westen. Uns bietet sich ein herrliches Schauspiel: Junge weisse Trommler und Fangenschwingerinnen proben auf saftiger grüner Wiesen, während bunt gekleidete schwarze Familien sich in deren Rythmen bewegen, klatschen und uns mit ihrer Lebensfreude anstecken. Nachmittags kommen wir in den Genuss der Memorial Day Parade, mit den eben genannten schwingenden Frauen, trommelnden Männer und immer mal wieder Kriegshelden aus Vietnam oder sonst einem desaströsen Konflikt, nicht Krieg, denn laut US-Politikern waren die Staaten seit Hitler in keinen mehr involviert.

Von nun an geht es mit unserem neuen Transportmittel A, einem schwarzen Ford Focus, zurück in die Kindheit Janinas. Ohne Navi, dafür mit viel Vorbereitung und Google Maps, fahren wir alle Häuser, Schulen und Spielplätze ab, die bei Janina Erinnerungen hervorrufen und zum erzählen einladen. Erstaunlicherweise sind es die Gerüche, die am meisten Geschichten zum Leben erwecken und Gänsehaut bescheren. Ausserdem finden wir nach ausgiebiger Recherche über sieben Ecken in der German School of Washington D.C. das Jahrbuch 1995, in welchem sowohl Janina, als auch ihr Bruder Uriel, als stolze Schulanfänger abgelichtet sind. Auch hier gilt: Die Gebäude sind wohl über die Zeit geschrumpft und Kinder sehen andere Dinge. So kann sich Janina beim Anblick der Backsteinmauer vor dem Schulhaus an die kleinen roten Käfer erinnern, die darin wohnten und auch als Erwachsene noch zu sehen wären, wenn man denn hinschaut.


Nach der Zeitreise durch Rockville in den 90ern, fahren wir mit A in den Norden nach Baltimore. In der angeblich kriminellsten Stadt Amerikas werden wir herzlich von Brian und seinem Tauben Ehemann Alex empfangen.

Kommentare

  1. Herzlichen Dank für diese wohl bald letzten Bilder und Berichte!! Ist ja sehr spannend, woran sich Janina alles erinnern kann; tönt u schön:-)
    Herzlichst
    MaRu

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  2. Wir freuen uns auf euch! Klausi

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