Der goldene Tempel und Janina - eine Bollywood Lovestory (6.7.15-9.7.15)

Nach einer Zwischenlandung in Dubai um Mitternacht und einem mehrstündigen Aufenthalt, welchen wir mit Essen und manche von uns mit ein wenig Schlaf überbrücken, fliegen wir um 4:35 Uhr weiter Richtung Indien. In Delhi angekommen brausen wir mit der Metro zum Bahnhof, deponieren unser Gepäck bei einer indischen Abgabestelle, treiben ein Ticket im „International Tourist Office“ für die Weiterfahrt nach Amritsar am selben Tag auf, pennen für eine halbe Stunde auf dessen Sofa ein, fahren zur Rushhour per Tuk-Tuk zu einem Einkaufszentrum und per Metro zurück. Um 16:30 Uhr besteigen wir den sechs Stunden dauernden Zug nach Amritsar. Da wir den Luxuszug Shatabdi Express gebucht haben, steht jedes Mal, wenn wir aus unseren Kurzschlafphasen aufschrecken, entweder ein kleiner Snack oder gar eine komplette Mahlzeit auf unserem Tischlein bereit. Um 23 Uhr erreichen wir, vollgestopft wie eine Entenleber kurz vor dem Schlachten, Amritsar. Kurz über die Strasse jucken, im Hotel Grand einchecken, um nach 36 Stunden Reisen in einen komatösen Schlaf zu fallen.




Wir erwachen und sind immer noch gesund! Dies bedeutet, dass einer glücklichen Wiedervereinigung von Janina und dem Goldenen Tempel nichts im Wege steht. Nach einem leckeren Frühstück und einer weiteren Errungenschaft (Zugtickets in sinnvoller Zeit erwerben) fahren wir zum Sikh-Tempel, by the way, immer noch fit und munter. Schuhe ausziehen, Kopf bedecken, Füsse waschen und rein geht’s ins Heiligtum. Die Menschenmasse, welche sich fast geräuschlos bewegt, der Gesang des Granthis welcher über die ganze Anlage (welche riesig ist) wabert und die friedliche Stimmung haben etwas Magisches und beeindrucken uns sehr. Nach mehreren Fotos mit Einheimischen, die uns und Janinas Haare anscheinend spannend finden, laufen wir über die Brücke rüber zum Harmandir (das goldene Ding), welcher mit 750 kg Blattgold verziert ist und werden dort Zeugen von Gesang, Opfergaben in Form von Geld und einem nicht abreissen wollenden Menschenstrom. Über denselben Weg gelangen wir zurück zur marmornen Tempelanlage und  schlendern noch eine gute Stunde umher; vorbei an badenden Kindern, Greisen, Behinderten und abgeschirmt vor unerwünschten Blicken auch Frauen. 



Das Bad im Nektar (für uns leider nur schmutziges Wasser) des Sees der Unsterblichkeit in der Mitte der Tempelanlage setzt sich jeder Sikh mindestens einmal im Leben zum Ziel. Es ist fester Bestandteil des Rituals eines Tempelbesuchs, gefolgt vom Lauschen der Rezitationen aus dem Guru Granth Sahib, dem Buch das als letzter Lehrer (Guru) der Sikhs gilt und die Wahrheit über den einen Gott offenbart. Zum Abschluss erhält jeder Besucher des Tempels eine Mahlzeit, da man das Gurdwara (Tempelkomplex) niemals ungenährt verlassen soll.

Zusammenfassend lassen sich die Sikhs etwas plump als Mischung aus Islam und Hindu-Religionen verstehen, die sich historisch aufgrund ihrer geografisch ungünstigen Lage stets gegen Inder und Pakistani verteidigen mussten, woher sich zu einem grossen Teil die Sikhsymbolik (siehe das aus Waffen bestehende Khanda, Zeichen der Sikhs) ableiten lässt.

Mit dem Tuk-Tuk geht’s zurück ins Hotel, wo wir unsere frisch gewaschene und vom Bügeln noch warme Wäsche in Empfang nehmen. Noch kurz was essen, dann ab ins Bett, damit wir am nächsten Tag schon um 5:45 Uhr beim Goldenen Tempel unsere Füsse ein weiteres Mal waschen und das Heiligtum bei Sonnenaufgang betreten können.








Kommentare

  1. schön hets das mal klappet janina :) u benj het zschlaraffeland uf ärde gfunde, tischlein deckdich ;) gniessets u dass dr witerhin gsund blibet :) gruss klausi

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